Eine bekannte Rezeptur, aber auf italienisch: so könnte man das neue Specialissima der Traditionsmarke Bianchi beschreiben. Ein einzigartiges Bike, leicht, steif und aerodynamisch. Wobei es bei letzterem darum ging, das Maximum herauszuholen ohne Mehrgewicht zu erzeugen oder an Steifigkeit zu verlieren. Ein gelungenes Meisterwerk das sich schwer in Zahlen und Wörtern beschreiben lässt.
Wie es auch andere Hersteller teilweise bereits vorgezeigt haben, so hat sich diese Kategorie als neuer Standard im klassischen Rennradsektor etabliert. Das one-for-all Bike oder bei manchen auch Daily genannt, wobei das dann wohl von der Ausstattungslinie abhängt. 🙂
Das Bike gibt es in 3 Ausstattungsvarianten (Comp, Pro, Reparto-Corse) mit unterschiedlicher Bestückung.
Es bewegt sich zwischen 6,6 und 8,0 kg, lässt sich mit bis zu 32mm breiten Reifen ausstatten, bewegt sich zwischen €5.399,- und €12.599,-.
Bereits bekannt, aber upgedatet: die integrierten Leitungen, für mehr Aero und weniger Gewicht.
Im Detail betrachtet sticht das neuartig geformte Oberrohr heraus. Zugegeben, es ist anders. Aber je öfter wir es ansehen, desto besser gefällt es uns! Von der Sattelklemme eine kurzes Stück waagrecht, ist es im Anschluss geknickt und erhöht sich zum Steuerlager ausreichend um optisch mit der Unterkante an die Oberkante fast waagrecht abzuschließen.
Der Steuerkopf verschmilzt mit dem Oberrohr, zeigt breiten Schultern bis zum Wappen an der Front.
Am Übergang zur Gabel fallen zwei Punkte markant auf:
die kantige Form des Unterrohrs zieht sich bis zur Gabel nach vorne und der Rahmen trägt etwas mehr auf als die Gabel. So wird nicht nur Gewicht gespart sondern auch die Aerodynamik verbessert.
Wenn wir von Aerodynamik sprechen, fällt vorallem am Unterrohr und der Sattelstrebe auf, dass die Rückseite abgeflacht ist, vergleichbar mit dem Trek Emonda. Der Fachbegriff nennt sich bei den Mailändern D-shaped Tubes. Vorteile dürfte es bei der Sattelstütze geben: diese hat im Vergleich zum Trek Emonda ein durchgehendes Aeroprofil bis oben zum Sattel.
Die Sitzstreben steigen flach zum Sattelrohr, als wollen sie das Oberrohr meiden – ganz klar die Optik muss stimmen. Außerdem darf das Gewicht und die Stabilität nicht vergessen werden.
Das kantige Unterrohr schließt förmig mit dem Tretlager ab und zeigt sich in einer eher dezenten Form – kräftig italienisch wenn man so will.
Für den gehobenen Einstieg empfehlen wir das Modell Specialissima Comp mit Shimanos 105 in DI2 Ausführung.
Die Pro Variante harmoniert recht fein mit der ebenfalls noch backofenfrischen Shimano Ultegra DI2.
Der krönende Abschluss am oberen Ende der Fahnenstange sollte mit nichts geringerem als der Dura-Ace DI2 gemacht werden. Die Reparto Corse (RC) Variante ist aus Gewichtsgründen nur in einer Lackierung erhältlich. Alleine hierbei werden ca 40Gramm gespart. Mit 6,6kg geht es beim Klettern keine Kompromisse ein.